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Kirchen und Klöster

Der Bayerische Wald wird als katholische Landschaft wahrgenommen, weil die katholische Kirche und ihre Klöster als frühste und für lange Zeit prägende Kulturträger dort gewirkt haben. Sie waren an der Landnahme ebenso beteiligt wie an der frühen Bewirtschaftung, etwa mit Wallfahrten, einer frühneuzeitlichen Form des Tourismus.
Die Bistümer Regensburg und Passau tradieren beide ihre Gründung im Jahr 739. Im 8. Jahrhundert wurden jedenfalls die bedeutendsten Klöster der Region angesiedelt: Niederaltaich (741) im Bistum Passau sowie und Chammünster (748) Metten (766) im Bistum Regensburg. Wie in ganz Europa entwickelt sich die vokale Musik auch hier aus dem Gebet.
Seit dem 12. Jahrhundert ist belegt, wie die Klöster markante Klänge ausprägten: mit ihren Glocken nach außen, mit Gregorianischen Chorälen – in kalligraphischen Codices festgehalten – nach innen. Seit dem 15. Jahrhundert ist musiktheoretische Beschäftigung dort bezeugt, seit dem 16. Jahrhundert die vokale Polyphonie, seit dem 17. Jahrhundert die Ausbildung von Singknaben in den Klosterschulen und seit dem 18. Jahrhundert das Orgelspiel.
In der langen Wirkungszeit der Klöster ereigneten sich zwei Unterbrechungen: Nach der Säkularisation (1803) wurde das Kloster Metten bereits 1830 wieder in Betrieb genommen, während jenes in Niederaltaich erst ein Jahrhundert später folgte – wenige Jahre, ehe die NS-Machthaber die Konvente 1939 wiederum auflösten. 1946 folgte der jüngste Neubeginn.

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