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Männergesang

Mit dem aufkeimenden Liberalismus wandten sich Studenten und Akademiker, Intellektuelle und Literaten begeistert der Musik zu, deren Ausübung in der frühen Neuzeit noch auf wenige privilegierte Stände beschränkt war. Im Vormärz gründeten sie erste Vereine (Chöre) und sangen nun öffentlich, politisch bekenntnishaft, staatstragend. Frauen sangen noch kaum, zunehmend jedoch die höheren Töchter, privat, am Klavier.
Das Bekenntnishafte des Männergesangs erfuhr im 20. Jahrhundert zweimal eine Steigerung: erst im Aufruf von Kaiser Wilhelm zum Männerchor-Gesang und dann in der NS-Zeit, als Singen normativ eingefordert wurde: Wer sang, bekannte sich zur sog. Volksgemeinschaft, wer nicht sang, verweigerte sich.
Heute singen Männer kaum noch in der Öffentlichkeit, meist im Fußballstadion, dem Wirtshaus oder der Kirche.

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