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Poesie

Bevor 1949 das Grundgesetz inkraft trat, drohte jeder Textveröffentlichung und jedem Textdichter stets die Zensur. In diesem Wissen bot die Poesie von lyrischen Texten oder Liedern der Phantasie eine gern genutzte Spielwiese. Dasselbe galt für mündlich vorgetragene Texte.
Die Kunst der Chiffre, des Unausgesprochenen, des Doppelbödigen war hoch entwickelt – bis zur Einführung der späteren Medien und Genres, die aus der Gegenwartskultur nicht mehr wegzudenken sind (etwa Thriller, Porno, Fantasy oder Sience Fiction).
Die Mehrdeutigkeit war das rhetorische Werkzeug nicht nur der Sozialkritik, sondern z. B. auch der Sexualmoral. So bekam der nagelnde Schmied gleich noch eine unausgesprochene Bedeutung.
Seit der Aufklärung war ein poetisches Genre in Mode: Lieder im Volkston. Sie wurden rasch populär, waren leicht fasslich und wurden im 20. Jahrhundert unter dem historisierenden Etikett des Volkslieds zusammengefasst.

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