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Tief drin im Böhmerwald

Andreas Hartauer (1839–1915) dichtete das Böhmerwaldlied wohl in den 1880er Jahren. Er folgt einer bewährten zweiteiligen Liedform mit strophenweise wechselnden Versen (in sieben dreihebigen und einem zweihebingen Jambus) sowie einem gleichbleibenden Refrain (in zwei drei- und einem vierhebigen Jambus).
Die Unterschiede zwischen Versen und Refrain in Länge und Struktur motivieren eine entsprechend variierte melodische und harmonische Form:
Verse: | T D D T | T D D T |
Refrain: | D T D T |
(T = Tonika, D = Dominante)
Der sehr gleichmäßige Strophenbau legt eine bewährte kadenzsymmetrische Form nahe, die sich mit Tonika und Dominante eingängig harmonisieren lässt. Die lediglich in der letzten Refrainzeile auftretende metrische Unregelmäßigkeit begünstig die Vergrößerung der melodischen Notenwerte und führt eine eindrucksvolle Schlusswirkung herbei. Dies verleiht dem Lied eine geschmeidige Gesamtform.
Ferdinand Neumaier orientierte sich ausschließlich an diesem Lied, als er 1938 daraus die Waldler-Hymne Mia san vom Wald dahoam schuf.

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