Übersicht

Ton- oder Resonanzholz

Der Bayerische Wald gehört zu den natürlichen Standorten der Fichte. Sie war hier bereits lange vor der Aufforstung der Industrialisierung weit verbreitet. In größeren Höhen, auf nährstoffarmem Boden und bei kaltem Klima finden sich hier Standorte, die ein langsames Wachstum begünstigen, das für Ton-, Klang- oder Resonanzhölzer wesentlich ist.
Geeignete Fichten-, Haselfichten-, Ahorn- und sogar Buchenstämme wurden ab etwa 1780 als Rohstoff für den Musikinstrumentenbau exportiert, hauptsächlich in die Geigenbau-Zentren des sächsischen Vogtlandes (Markneukirchen, Klingenthal) und des böhmischen Egerlandes (Schönbach) sowie in die Klavierbau-Zentren im damaligen Preußen. Noch in den 1850er und 1860er Jahren waren mehrere Sägewerke und Holzhändler auf Tonholz – damals sog. Resonanz- und Baßgeigenholz – spezialisiert, etwa Hentsch in Lindberg, Plöchinger in Finsterau, Poschinger in Oberzwieselau bzw. Frauenau oder Schreiner in Daxelschlag.
Seit dem 19. Jahrhundert sind im Bayerischen Wald Instrumentenbau-Betriebe ansässig, die etwa Orgeln oder Trommeln herstellen.
Im Gebrauch von Musikinstrumenten und in den wechselnden Moden der Begleitinstrumente zum Gesang (etwa der Orgel, Klavier, Gitarre, Zither, Harmonika etc.) weist der Bayerische Wald keinerlei Unterschiede zu den Nachbarregionen in Bayern, Böhmen oder Österreich auf.

Übersicht