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Waldler-Messe

1952 wurde in Bad Kötzing die Bauernmesse von Annette Thoma (1886–1974) aufgeführt. Angeregt von diesem 1932 entstandenen Werk im oberbayerischen Dialekt schrieb der Straubinger Lehrer und ehemalige NS-Funktionär Eugen Hubrich (1885-1969) den Text der Waldler-Messe. Ferdinand Neumaier vertonte daraus eine Folge von strophigen, einfachen Liedern, wobei er einige Textrevisionen vornahm.
Im Text der Waldler-Messe erfahren der Wald und der Baum eine heidnische Verehrung, die nicht christlich, sondern völkisch motiviert ist. Sie knüpft deutlich an die Blut-und-Boden-Ideologie des Nationalsozialismus an, die gerade im Festwesen einen pseudoreligiösen Ersatzritus schaffen wollte. Weder vor noch nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) war die Waldler-Messe mit der katholischen Liturgie vereinbar.

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