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Weltanschauungen

Das Singen war und ist vielfach an Weltanschauungen gebunden, die mit Musik zunächst gar nichts zu tun haben. Die Folgen dieser Instrumentalisierung reichen mitunter weit – manchmal zum Vorteil, manchmal zum Nachteil der Musik.
Die Bindung des Singens an Weltanschauungen reicht weit in die Geschichte zurück: Waren zunächst die christlichen Konfessionen maßgeblich, so traten später Bildungskonzepte oder politische Ideologien wie Nationalismus, Militarismus und Faschismus hinzu.
Als in der Zwischenkriegszeit die damals sog. Bayerische Ostmark gegen die Tschechoslowakei militarisiert wurde, geschahen die aggressive Politisierung der Bevölkerung, die Nationalisierung der Sprache und die Verherrlichung des Waldes im Sinne von Blut-und-Boden-Ideologien vorrangig mittels Liedern.
Der niederbayerische Lehrer Max Gugler (1887–1949, Absolvent des Straubinger Schullehrer=Seminars) komponierte das Trutzlied der bayerischen Ostmark – Mit Hitler marschieren wir. Bei einem Wettbewerb wurde 1934 diese Vertonung unter 300 Einsendern mit dem 1. Preis ausgezeichnet und zum "Trutzlied der SA-Gruppe Bayerische Ostmark" erwa?hlt: "Wir sind der Ostmark verwegene Schar / der Grenze lebendiger Wall ...".
Auch heute dient das Singen vielfach Weltanschauungen, etwa im Bereich von Wellness und Gesundheit, von Demokratie und Pluralismus.

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