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Baumsteftenlenz

Paul Friedl (1902–1989), besser bekannt unter seinem Künstler- und Hausnamen Baumsteftnlenz, galt Jahrzehnte lang als populärstes Aushängeschild des Bayerischen Waldes.
Obgleich er nur zwölf Jahre jünger war als Ferdinand Neumaier, zählte er als Kind zu den ersten Schülern dieses jungen Lehrers. Nach dem Schulabschluss machte er eine Lehre als Holzschnitzer und -bildhauer, doch konnte er diesen Beruf aufgrund seiner Sehschwäche nicht ausüben. Infolgedessen wechselte Friedl ins kreative Gewerbe: Er veröffentlichte Liederbücher, schrieb Romane, Theaterstücke und Feuilletons, produzierte Rundfunk-, Fernseh- und Tonträgeraufnahmen.
Sein charmanter Ton und seine vermittelnde Art machten Identifikationsangebote; die Inhalte seiner Produktionen suggerierten Verbindlichkeit. So entstand bei den Lesern seiner Bücher, den Hörern seiner Rundfunksendungen und den Besuchern seiner Veranstaltung eine Vorstellung, wie Musik, Sprache und Kultur im Bayerischen Wald beschaffen sein könnte, während er lediglich den Zeitgeist vermittelte.
Der Anstoß zur Organisation des Zwieseler Finks, eines seit 1939 abgehaltenen Gesangswettbewerbs, war die effektvollste Initiative Friedls.

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